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Absprungrate (Bounce Rate) bei Webseiten: Durschnittswerte & Tipps zur Verbesserung

Absprungrate (Bounce Rate) bei Webseiten: Durschnittswerte & Tipps zur Verbesserung

Vermutlich ist Ihnen das schon einmal passiert: Alarmiert durch eine hohe Absprungrate, haben Sie Ihre Website durchforstet, um herauszufinden, was die Besucher abschreckt.

Aber obwohl diese Metrik eine einfache Botschaft zu vermitteln scheint, müssen wir, um ihre wahre Bedeutung zu verstehen, etwas tiefer blicken. Nicht jeder, der abspringt, ist ein enttäuschter Besucher. In diesem Beitrag geben wir einen Einblick, was Sie realistischerweise von Ihrer Absprungrate erwarten können und wie Sie auf effiziente Weise Ihre Website tracken und messen können, um zu wachsen.

Was ist eine Absprungrate?

Die Absprungrate, auch “Bounce Rate” genannt, ist der Prozentsatz Ihrer Websitebesucher, die ohne Interaktion wieder gegangen sind. Jeder Besucher, der Ihre Website von derselben Seite aus verlässt, die er betreten hat, ohne sich ein Video anzusehen, auf “Mehr lesen” zu klicken oder zu einer anderen Seite durchzuklicken, zählt als “Absprung”. Diese Metrik zeigt also an, wie viele Besucher “kamen, sahen und wieder gingen”.

In Google Analytics ausgedrückt, misst die Absprungrate den Prozentsatz der Besuche mit nur einer Interaktion auf Ihrer Website. Der Benutzer “springt” von derselben Seite zurück, die er betreten hat, ohne einen zusätzlichen Auslöser an den Analytics-Server zu senden.

Behalten Sie dies im Hinterkopf, denn es wird Ihnen helfen, sich einen Reim auf die Zahlen zu machen, wenn wir nun tiefer eintauchen.

Wie wird die Absprungrate berechnet?

Eine Analysesoftware berechnet die Absprungrate, indem sie die Besuche mit einer einzigen Interaktion (sogenannte “Single-Page-Besuche”) durch die Gesamtbesuche auf Ihrer Website teilt. Mit anderen Worten, es ist ein Prozentsatz der Gesamtbesuche innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Wenn Sie am Tag X 500 Besucher auf Ihrer Seite hatten und 250 diese ohne eine Aktion zu tätigen wieder verlassen haben, beträgt Ihre Absprungrate am Tag X 50 %. Dazu gehören auch Besucher, die auf der Seite blieben, bis die Sitzung ablief.

Absprungrate = Single-Page-Besuche (Absprünge) ÷ Gesamtbesuche (Sitzungen)

Um diese Metrik effizient zu nutzen, können Sie Absprungraten für bestimmte Seiten oder Seitengruppen messen und tracken. Dies ist wichtig, um zu verstehen, wie Menschen interagieren und kann eine große Hilfe bei der Optimierung Ihrer Website sein.

Was ist eine gute Absprungrate?

Je niedriger die Bounce Rate, desto besser, stimmts? Schließlich wollen Sie ja, dass die Leute sich größtmöglich für Ihre Website interessieren. Natürlich ist das Ihr Ziel, aber es gibt mehrere Faktoren zu berücksichtigen, bevor Sie entscheiden, dass Ihre Website korrigiert werden muss.

Im Allgemeinen können Sie davon ausgehen, dass die Absprungrate Ihrer Website irgendwo zwischen 26% und 70% liegt, mit einem Durchschnitt zwischen 45% und 65%. Wenn Sie allerdings im eCommerce tätig sind, ist dies möglicherweise nicht gut genug.

Werfen Sie einen Blick auf die durchschnittlichen Absprungraten je Branche gemäß Similarweb-Analysen:

Warum variieren die durchschnittlichen Absprungraten je nach Branche?

Denken Sie daran, ein Besucher einer eCommerce-Site ist wie ein Kunde in einem Geschäft. Er sieht sich verschiedene Artikel an, bevor er kauft oder geht. Die Absicht eines Besuchers einer Nachrichtenseite, eines Blogs oder eines Wörterbuchs ist eine ganz andere. Die Leute suchen nach einer bestimmten Information und verlassen die Seite sofort, nachdem sie diese gefunden haben.

Berücksichtigen Sie Ihre Traffic-Kanäle

Jetzt haben Sie einen Ansatzpunkt. Aber die Branchenkategorie ist nicht Ihr einziger Benchmark-Faktor.

Die Analysen von Similarweb zeigen, dass Besucher, die über E-Mail und Referral kommen, am seltensten abspringen, während Traffic von Display-Anzeigen oder Social Media die höchste Absprungrate produziert.

Nutzen Sie diese Benchmarks für eine Gesamtauswertung. Für eine ernsthafte Analyse und um zu entscheiden, wie Sie das Website-Engagement steigern können, benötigen Sie genauere Zahlen und sollten sich mit Ihren direkten Wettbewerbern vergleichen.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Absprungrate allein nicht viel über die Leistung aussagt. Um zu verstehen, was die Zahlen ausdrücken, müssen Sie zusätzliche Engagement-Metriken, wie z. B. die Sitzungsdauer, im Zusammenhang betrachten.

Unterscheidet sich mobiler Traffic von Desktop-Traffic?

Bevor Sie zusätzliche Daten analysieren, sollten Sie eine weitere wichtige Variable berücksichtigen: das Gerät. Mobile Nutzer springen durch die Bank häufiger ab als Desktop-Nutzer.

Bei Similarweb haben wir die Daten für Mai 2020 zum Traffic auf den Top-100-Websites weltweit überprüft und eine Abweichung von mehr als 16 % bei den mobilen und Desktop-Absprungraten festgestellt.

Weshalb ist meine Absprungrate hoch?


Die Seite entspricht nicht den Erwartungen des Besuchers

Das ist der erste Grund, der einem in den Sinn kommt. Der Benutzer hat nach einer Sache gesucht und etwas anderes gefunden. Benutzerabsicht und Seiteninhalt stimmen nicht überein.

Warum passiert das?

  • Die Seite ist möglicherweise für die falschen Keywords optimiert
  • Vielleicht hat der Inhalt einer Anzeige Erwartungen geweckt, die die Seite nicht erfüllt
  • Die Antwort auf die Frage des Besuchers ist nicht sofort ersichtlich

Besucher finden, wonach sie gesucht haben

Eine hohe Bounce Rate ist nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen. Wenn eine Person mit einer bestimmten Absicht die exakte Antwort auf ihre Frage gefunden hat, besteht für sie kein Grund für weitere Aktionen. Ein Beispiel ist die Wettervorhersage auf einem Nachrichtenportal, wo Menschen hingehen, um schnell die lokale Temperatur zu prüfen.

Auf den meisten Websites würden Sie trotzdem anstreben, Ihre Absprungrate zu senken. Warum? Weil es ein Zeichen dafür ist, dass Ihre Website einen Mehrwert bietet und sich positiv auf Ihre SEO auswirkt, wenn Sie Besucher dazu bringen, weitere Seiten zu besuchen.

Geringe Qualität von Website oder Inhalt

Unterschätzen Sie niemals die schädlichen Auswirkungen einer schlechten Website. Ein unattraktives Design kann dazu führen, dass Menschen sich zurückziehen. Zu viele irrelevante Elemente können ablenken. Kleiner Text oder eine nicht gut lesbare Schrift sind ein Hindernis. Niemand möchte sich abmühen, um zu finden, was man gesucht hat.

Einige Fragen, die Sie sich stellen können:

  • Ist meine UX intuitiv, oder könnten Besucher sie als umständlich empfinden?
  • Lädt die Seite schnell genug?
  • Ist der Call-to-Action-Button (CTA) offensichtlich und überzeugend genug?
  • Ist die Seite für mobile Geräte geeignet?
  • Ist mein Inhalt korrekt, gut geschrieben und ansprechend?

Vergewissern Sie sich, dass die Seite keinen Fehler erzeugt und Ihre Analysen korrekt eingerichtet sind. Vielleicht freuen Sie sich über eine besonders niedrige Absprungrate, aber wenn diese außerhalb des normalen Bereichs liegt, sollte das ein Warnsignal sein.

Denken Sie auch daran, dass die Absprungrate nur Besuche mit einer einzigen Interaktion zählt. Ein Pop-up, ein Auto-Play-Video oder ein anderes Ereignis auf der Seite sendet einen zusätzlichen Trigger an Analytics. In diesem Fall wird der Besuch nicht als Absprung gezählt, obwohl keine Interaktion stattgefunden hat.

Wie Sie Ihre Absprungrate senken

Hier sind einige beliebte Tipps und Tools, mit denen Sie Ihre Absprungrate reduzieren können:

  • Formatieren Sie Ihren Inhalt und stellen Sie sicher, dass er gut lesbar ist, einen guten Stil hat und grammatikalisch korrekt ist. Sie können die Lesbarkeit Ihrer Website mit dem Readability Test Tool von WebFX testen.
  • Gestalten Sie Ihre CTA-Buttons klar und leicht verständlich. Kunden, die Ihr Produkt nicht verstehen, werden in der Regel am ehesten abspringen
  • Verbessern Sie die Ladezeit Ihrer Website, um Ihren Traffic und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Googles Speed Test ist ein gutes Tool, um dies zu überprüfen
  • Führen Sie A/B-Tests mit Ihren Texten und Creatives durch, um zu sehen, was am besten funktioniert. Nutzen Sie Tools zur Aufzeichnung des Nutzerverhaltens wie Hotjar, um die Reaktionen Ihrer Besucher zu überwachen
  • Erwägen Sie, einen Live-Chat-Support wie Intercom in Ihre Website zu integrieren, um mit den Besuchern in Kontakt zu treten, bevor diese Ihre Website verlassen

Benchmarken Sie jetzt Ihre Absprungrate mit der Ihrer Wettbewerber

Tracken und überwachen Sie die Absprungraten Ihrer Konkurrenz

Wir haben schon oft über Benchmarking gesprochen, um zu verstehen, was Ihre Daten verraten. Mit der Marketing-Intelligence-Plattform von Similarweb treffen Sie bessere Geschäftsentscheidungen auf Basis eines Absprungraten-Benchmarks, indem Sie gezielt Wettbewerber zum Vergleich heranziehen.

Benchmarken Sie Ihre Absprungrate mit der Ihrer Wettbewerber

Wählen Sie mit Similarweb bis zu vier Ihrer härtesten Konkurrenzseiten aus und vergleichen Sie deren Absprungraten mit Ihrer.

Wettbewerber und Absprungrate messen

Wettbewerbs-Analyse: Vergleich einer eCommerce-Website mit vier Wettbewerbern

Allein der Blick auf die Websites mit hohem Traffic und niedrigen Bounce Rate kann Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, was diese gemeinsam haben, das gut funktioniert. Wenn Ihre Seite am besten abschneidet, klopfen Sie sich auf die Schulter, aber bleiben Sie dran.

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Verbinden Sie die Absprungraten-Daten mit den Daten der Marketing-Kanäle. Prüfen Sie zunächst Ihre eigene Website. Wenn z. B. der Traffic aus Display-Anzeigen außergewöhnlich hoch ist, die Absprungrate aber auch, ist das nicht zielführend.

Vergleichen Sie dann mit den Wettbewerbern, die Sie ausgewählt haben, und sehen Sie, wie deren Seiten abschneiden.

Absprungrate im Vergleich

Wettbewerbsanalyse: Vergleich der Absprungraten nach Marketingkanälen

Falls Sie feststellen, dass Ihre bezahlte Suche schlecht abschneidet (z. B. Target im obigen Beispiel), müssen Sie herausfinden, warum. Schauen Sie sich die Seiten der leistungsstärksten Konkurrenten an. Kopieren Sie nicht, versuchen Sie nur zu verstehen, was funktioniert. Nehmen Sie eine Änderung an Ihrer Seite vor und messen Sie erneut. Passen Sie weiter an, testen Sie und tracken Sie. Beobachten Sie, wie Ihre Absprungrate sinkt und Ihr Engagement auf der Seite wächst.

Darüber hinaus können Reports problemlos aus der Similarweb-Plattform exportiert werden, die Sie dann mit Ihrem Team teilen können – so können Sie Erfolge präsentieren oder Bereiche aufzeigen, die verbessert werden müssen.

Bounce Rate: Export der Absprungrate als Report oder Excel Datei

Absprungrate: Exportieren eines Reports als Bild oder als Excel-Tabelle

 

Jetzt Absprungrate verbessern


Dieser Blog wurde in Zusammenarbeit mit Ruth M. Trucks geschrieben.

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